Wulfin Lieske
Komposition
Als Sohn einer Sängerin und eines Cellisten fand Wulfin Lieske über die Gitarre, Improvisation und frühes Komponieren schnell einen eigenen Zugang zur Musik. Bereits während seines Studiums an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Hubert Käppel und bei Oscar Ghiglia im italienischen Gargano wurde er Sieger des Segovia Wettbewerbes in Almuñecar und in Alicante, Spanien. Nach dem Konzertexamen folgte er einer Berufung an die Musikhochschule Hamburg. Zu seinen künstlerischen Partnern gehören Gidon Kremer, Astor Piazzolla, das Hilliard Ensemble, der Didgeridoo-Virtuose William Barton und der Klarinettist Diego Anibál Montes.
Über zwanzig Solo-Alben erschienen mit internationalen Auszeichnungen auf den Labels EMI Classics, Warner, Oehms Classics, Challenge Records und vielen anderen. Darunter finden sich neben klassischem Repertoire auch Produktionen mit improvisierter Musik. Sein allererstes Album machte Lieske als E-Gitarrist mit seinem Free-Jazz Quartett „Extempore“. Für die Weltausstellung 2000 in Hannover komponierte Wulfin Lieske das Oratorium Über den Wassern. 2013 folgte die Premiere seines Requiems Dreamtime mit dem WDR Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie. In der Folge entstanden das Klarinettenkonzert Angel’s Ride, das Violinkonzert Resurrection, das Cellokonzert Farewell Elegy und Hémispères für Klavier und Orchester. Neben Liederzyklen komponierte er 2015 In Luce für hohen Sopran, Gitarre, Chor und Streichorchester, ein Hymnus auf den Frieden zum 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges. 2019 feierte er die Premiere mit seiner Bühnenmusik zu Milan Sládeks The Magic Four am Nationaltheater in Bratislava. Sein kompositorisches Œuvre umfasst neben Solowerken für Gitarre und Klavier, Vokal- und Kammermusik vor allem Konzerte für Solisten mit Orchester.
Sancia Fischbein
Libretto
Sancia Fischbein entschied sich nach der Schule für ein Studium der Rechtswissenschaften in Köln, bis sie ihrer eigentlichen Berufung folgte. Inzwischen studiert sie in Hildesheim den Master Literarisches Schreiben und Lektorieren. Ein tieferes Verständnis für die Schnittstellen zwischen den Künsten machten das Opernprojekt für sie zu einer spannenden Aufgabe. Als Schriftstellerin konzentriert sie sich besonders auf Romanprojekte und moderne Lyrik. Durch ihre Erfahrungen als Musikerin und bildende Künstlerin ist ihr Blick interdisziplinär auf verschiedenste Perspektiven des künstlerischen Schaffens gerichtet. Ein großes Interesse für menschliche Konflikte und die Subjektivität der Blickwinkel wird in vielen ihren Werken sichtbar. Gesellschaftliche Spannungen in Auswirkung und Kontrast zu Einzelschicksalen sind ebenfalls ein wiederkehrendes Thema. Bisher veröffentlichte Sancia Fischbein in verschiedenen Literatur- und Onlinezeitschriften sowie in den Anthologien Hyper und Landpartie der Edition Pächterhaus. Sie trat mehrfach als Akteurin bei Spoken-Word-Perfomances, Lesungen und Poetry-Slams in Erscheinung.
Julian Reinartz
Gaming
Seit Mitte 2022 ist nun auch Julian Reinartz an Bord. Und mit ihm eine ganz neue Welt: Die Gamer Welt. Reinartz hat Gaming-Design und Media-Design in Düsseldorf studiert und seither in verantwortliche Position Spiele entwickelt und programmiert. Er gründete die Firma Frame 6 und produzierte Spiele und Visualisierungen für Unternehmen wie Ubisoft, Astragon, Mercedes und RWE. Nachdem er Frame 6 in das renommierte Holocafe, einen VR-Raum, umgewandelt hatte, wechselte er zu Headup, heute Teil der globalen Thunderful Group. Sein neuer Schwerpunkt verlagerte sich von Spiel, Leveldesign und Betrieb auf die Rolle des Projektmanagers für das Spiel Tinkertown. Reinartz wird die Interaktivität und die visuelle Oberfläche von Gilgamesch verantworten. „Gilgamesch hat für mich alles, was einen Superhelden ausmacht: Superkräfte, ein praktisch unerreichbares Ziel und einen gebrochenen Charakter, der ihm im Weg stehen wird.“
Stephen Ibbotson
Dramaturgie
Nachdem Stephen Ibbotson den Roman Zolas das erste Mal gelesen hatte, war er sogleich davon überzeugt, dass der Stoff sich hervorragend für ein musiktheatralisches Werk eigne. Diese Vision entwickelte sich während seiner langen internationalen Karriere als Opernsänger weiter. Seine Bühnenerfahrung an vielen Opernhäusern, darunter renommierte Kompanien wie die Australian Opera, das Badische Staatstheater Karlsruhe und das Staatstheater Stuttgart, bietet eine reiche Basis an praktischer Expertise, die in das aktuelle Projekt eingefloss. Weiterhin hat er mit namhaften Dirigenten wie Kirill Petrenko und Richard Bonynge und Regisseuren wie Christof Nel, Christine Mielitz und George Delnon zusammengearbeitet. Sein Repertoire schließt italienisches, französisches und deutsches Fach mit ein und umfasst Werke aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Von besonderer Bedeutung für dieses Projekt waren seine Darstellungen von Benjamin Brittens Peter Grimes in der gleichnamigen Oper, Alwa in Alban Bergs Lulu und Sergei in Dmitri Shostakovichs Lady Macbeth von Mzensk (in deutsche Sprache). Im Laufe seiner Karriere erweiterte er sein Wissen über die Oper und die ihr verwandten Formen durch ein akademisches Studium kontinuierlich. Seine Kenntnisse wandte er in zahlreichen musiktheaterpädagogischen Projekten an, indem er entweder bekannte Werke für ein junges Publikum adaptierte sowie inszenierte oder eigene Werke konzipierte, vertonte und aufführte.
Seit November 2018 arbeitete Stephen Ibbotson eng mit Wulfin Lieske und Sancia Fischbein am Domino-Opern-Projekt zusammen. Bis zu seinem Abschluss im April 2022 fungierte er in einem permanenten Team-Dialog als kritischer Partner in Hinblick auf sängerische Umsetzbarkeit, Balance der zeitlichen Proportionen und Stringenz der dramatischen Entwicklung.